Bis zum Beginn des Zeitalters der industriellen Gewinnung und
Verarbeitung synthetischer Rohstoffe in der Mitte des letzten
Jahrhunderts bestimmten Stahl und biobasierte Rohstoffe wie Holz,
Nebenprodukte aus der Tierproduktion oder auch Naturfasern die
Produtionsmittel in der Landwirtschaft. Viele dieser Rohstoffe wurden
durch Kunststoffe ersetzt, da preiswerter, in der Regel leichter und in
homogener Form vorliegend.
Wenn sich Landwirte heute mit Vorwürfen konfrontiert sehen, nicht im
notwendigen Umfang schonend mit der Umwelt umzugehen, gehört der Eintrag
von Kunststoffen in den Boden und das Wasser, zum Beispiel durch auf dem
Feld verbleibende Bindegarne, Folien im Gemüseanbau, Netze in der
Fischwirtschaft mit dazu.
Doch stehen den Landwirten oftmals keine boden- und wasserschonenden
Alternativen zur Verfügung und werden von der Industrie oft nicht
angeboten.
Das Innovationsforum "Biobasierte Hilfsstoffe für die Landwirtschaft"
hat die Aufgabe, Hersteller von Hilfsmitteln für Landwirte, Gärtner,
Förster und Fischwirte mit technologischen Möglichkeiten vertraut zu
machen, Produkte für die Landwirtschaft aus umweltneutralen in der Regel
biologisch abbaubaren Rohstoffalternativen herzustellen. Im Ergebnis
soll ein Netzwerk an Rohstoffanbietern, Herstellern von
landwirtschaftlichen Hilfsstoffen und Vermarktern bzw. Nutzern stehen,
um gemeinsam praxisorientierte Produktentwicklungen auf den Weg zu
bringen. Voraussichtlich im September 2021 werden die Zwischenergebnissse
auf einer zweittäigen Veranstaltung vorgestellt, diskutiert und für die
Projekteinreichung vorbereitet.