Praxistag: Heizen mit Miscanthus aus Eigenanbau

Rückblick

Am 27. Juni 2018 fand ein Praxistag zum Thema „Heizen mit Miscanthus aus Eigenanbau“ im Denkmal- und Kulturgästehaus "Zum Pfarrlehen" in Hartha statt. Dieses Haus hat es verdient ein paar Worte zu verlieren: Thomas Schmidt, Eigentümer und somit Gastgeber des Praxistages, bescherte mit seiner Familie den Teilnehmern eine äußerst angenehme Tagungsumgebung. In dem liebevoll sanierten Gebäude (https://www.gaestehaus-zum-pfarrlehen.de/), konnten die Teilnehmer, mit allerlei Köstlichkeiten verpflegt, diesen Praxistag genießen.

Miscanthus: Anbau, Ernte, Lagerung
In dem Gebäude ist eine Biomasseheizung installiert, die mit Miscanthus beschickt wird. Familie Schmidt baut den Miscanthus selbst an.
Die alte Gebäudesubstanz und der Betrieb als Kulturgästehaus erforderten eine möglichst kostengünstige Beheizung. Dies und der Umstand im Besitz von geeigneter Fläche zu sein, bewog Familie Schmidt zum Bau einer Miscanthus Heizung.
Herr Schmidt informierte über die Anlage der Miscanthusfelder durch Rhizompflanzung, die Ernte durch einen Lohnbetrieb und die Einlagerung. Schon im ersten Jahr erreichen die Pflanzen eine Wuchshöhe von einem Meter. Im zweiten Jahr bis zu 3 Metern und im April des 3. Jahres wurde das erste Mal geerntet. Der Wasseranteil des geernteten Miscanthus liegt dabei bei ca. 20%. Das Material ist somit ausreichend trocken zur direkten Einlagerung. Ist der Bestand etabliert verlangt er keine weiter Pflege, wie Unkrautbekämpfung oder Düngung. Die Ertragsfähigkeit eines Miscanthusfeldes wird auf ca. 20 bis 25 Jahre geschätzt. Die Biomasse von einem Hektar hat den Heizwert von ca. 6000l Heizöl.
Miscanthus besitzt einen hohen Heizwert, vergleichbar in etwa mit dem von Holz, und eine günstige Kohlenstoffbilanz. Neben der Nutzung als Brennstoff wird er auch als Baustoff oder Einstreu in der Tierhaltung verwendet. Trotz der guten Eigenschaften sind Miscanthus Heizungen bislang nicht weit verbreitet. Dafür dürften neben dem Bekanntheitsgrad auch die speziellen Anforderungen an die Technik (hoher Siliziumanteil von Miscanthus, Asche-/ Schlacke-Problematik) ursächlich sein. Ein Anbieter von Biomasseheizungen, die mit Miscanthus betrieben werden können ist ETA Heiztechnik.

Heizsysteme für Miscanthus

Anschließend stellte Herr Franzmair (Schulungsleiter der ETA Heiztechnik GmbH) den aktuellen Stand der Technik von Biomasseheizungen vor, insbesondere folgende Aspekte:

  • Vorteile Biomasseheizung und spezielle Anforderungen

  • Brennstoffkunde, Heizkesseltechnik

  • Lager- und Austragungssysteme

  • Bunkerbeschickungssysteme

  • Hydraulik und Regelungstechnik


Neben der technischen Seite kamen auch rechtliche Rahmenbedingungen und Förderbedingungen nicht zu kurz. Die Besichtigung der Heizungsanlage bildete den Abschluss dieser Veranstaltung bevor Familie Schmidt ein reichhaltiges Buffet auf ihrem wunderschönen Innenhof reichte.
Dieser Praxistag war eine Kooperationsveranstaltung des Sächsischen Netzwerks Biomasse e.V., Saxonia Bildung gGmbH und der Industrievertretung für Heizungstechnik, Ralph-Thomas Bollmann.

Sie möchten über zukünftige Veranstaltungen informiert werden? Schreiben Sie uns eine kurze Email!