Praxistag: Moderne Biomasseheizungen

Zu einer Informationsveranstaltung „Moderne Biomasseheizung“ lud das Sächsische Netzwerk Biomasse e.V. und die Saxonia Bildung gGmbH am 9. April in die Pension Fischer (Freiberg, OT Kleinwaltersdorf) ein. Erik Ferchau vom Sächsischen Netzwerk Biomasse e.V. eröffnetet die Veranstaltung mit einer Vorstellung des Netzwerks und einem Überblick über das umfangreiche Tagesprogramm: Von Vorträgen über moderne Biomasseheizungen, über die Besichtigung von Heizungsanlagen und einem Feld mit Miscanthus bis zu einer kleinen Exkursion zur aktuelle Problematik der Forstwirtschaft in Bezug auf Sturmschäden und Käferentwicklung unter dem Gesichtspunkt der Hackschnitzelproduktion.

Ein besonderer Dank gilt der Pension Fischer, die als Gastgeber Ihre Tore öffnete und der Industrievertretung Frank Hertwig, aus Bockau, die als Vermittler fungierte.

Stand der Technik für eine vollständige und saubere Verbrennung

Herr Franzmaier (Schulungsleiter der ETA Heiztechnik GmbH) führte die zahlreichen Teilnehmer in die verschiedenen Bereiche von Biomasseheizungen ein. Neben der Vorstellung von Hightech-Entwicklungen fehlten auch Darstellungen zu ökologischen wie wirtschaftlichen Vorteilen von Biomasseheizung nicht, wie z.B. die CO2 Bilanz und dem damit einhergehenden aktiven Kilmaschutz, die langfristige Liefersicherheit als heimischer Brennstoff und schließlich die laufenden Kosten im Vergleich zu fossilen Energieträgern. Spezielle Anforderungen an die Heiztechnik beim Einsatz von Miscanthus oder Hackschnitzel wurden anschaulich erläutert.

Besichtigung Heizungsanlagen, Erdbunker und Miscanthusfeld der Pension Fischer

Nach der umfangreichen theoretischen Einführung ging es in die Praxis. Herr Fischer, zeigte seine Heizungsanlage(n), die mit Hackschnitzel und Miscanthus beschickt werden und führte die Gruppe auch auf sein direkt angrenzendes Miscanthusfeld. Dabei berichtete er von seinen Erfahrungen beim Bau und beim Betrieb seiner Anlagen. Ursprünglich war er auf der Suche nach einer günstigen Heizungsart bzw. einem günstigen Brennstoff für die Pension. So stieß er auf die Hackschnitzelheizung, bei der nicht anders verwertbare Holzabfälle als Hackschnitzel verheizt werden, sowie auf Miscanthus, den er zudem noch selbst anbaut. Miscanthus hat dabei den Vorteil, dass er im Frühjahr trocken geerntet und sofort eingesetzt werden kann. Diese Brennstoffe sind äußerst günstig und leistungsstark zugleich.

Holzanfall durch Sturm und Käfer, Verwertung als Hackschnitzel

Den letzten Teil dieses Praxistages übernahm Herr Herrmann (AG Oberschöna Wegefarth e.G.), der auf jahrelange Erfahrungen mit Hackschnitzelheizungen als auch in der Forstwirtschaft zurückblicken kann. Die Gruppe fuhr in ein nahegelegenes Waldstück, wo enorme Schäden entstanden sind. Sturmschäden gepaart mit der Trockenheit des Jahres 2018 führten zu einem Rekord beim Borkenkäferbefall. Um eine weitere Ausbreitung des Käfers zu verhindern, muss das befallene Holz möglichst schnell aus dem Wald geholt werden. Das Problem ist flächendeckend und führte aufgrund des Überangebotes zu einem deutlichen Verfall der Holzpreise. Einen Teil des angefallenen Holes verarbeitet die AG Oberschöna Wegefarth e.G. zu Hackschnitzel. Die Besichtigung des Hackschnitzellagers bildete den Abschluss dieses Praxistages.

 

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